Hufrehe bei Pferden

Hufrehe gehört zu den häufigsten Lahmheitsursachen bei Pferden.

Es handelt sich hier um eine schmerzhafte Entzündung der Huflederhaut, wobei sich die Hufkapsel von der Lederhaut ablöst.
Wird im Zustand der akuten Hufrehe nicht eingegriffen entsteht zwangsläufig eine chronische Rehe. Folgen können ein Absinken des Hufbeins in die Kapsel, eine Rotation des Hufes um das Hufgelenk bis hin zum Durchbruch des Hufbeins durch die Sohle oder das „Ausschuhen“ des Hufes sein. Bei chronischen Fällen sind der Rehe- oder Knollhuf die auffälligsten Symptome.

In allen Fällen kommt es zu Mikrozirkulationsstörungen im Kapillarbereich, es kommt zum Austritt von Gewebsflüssigkeit und festen Bestandteilen (Blutkörperchen) aus den Blutgefäßen der Lederhautblättchen und anschließender Ödembildung/Schwellung. Da die Hornkapsel ein relativ starres Gebilde ist, kommt es zu einem starken Überdrück in der Hornkapsel. Die verminderte Durchblutung führt zu einer Ischämie des umliegenden Gewebes, was eine Lockerung und Zerstörung des Aufhängeapparates des Hufbeines an der Hornkapsel zur Folge hat, dies wiederum führt zur Hufbeinsenkung. Durch den Zug der tiefen Beugesehne wird das Hufbein in seiner Lage verändert, so dass die Spitze nach unten zeigt, dies wird als Hubeinspitzensenkung oder als Rotation bezeichnet.

Bei Auftreten muss eine sofortige Behandlung erfolgen – es handelt sich hier um einen absoluten Notfall! – bereits nach 48 Stunden spricht man von chronischer Hufrehe!

Der Huf muss sofort gekühlt werden, absolute Ruhigstellung während des akuten Schubs, wenn möglich muss der Beschlag sofort abgenommen werden, Entlastung durch Hochstellen der Trachten > Rehegips, Rehebeschlag oder anschnallbare Hufschuhe mit einem Trachtenkeil, damit der Zug auf die Beugesehne verringert wird, der Hufexperte nimmt den Druck des ausgetretenen Serums auf die Lederhaut weg, indem die Hornkapsel an der Zehe bis zur Lamellenschicht des Horns ausgefräst oder angebohrt wird, nach Abklingen der Symptome ist oft eine orthopädische Nachbehandlung nötig.

Ursachen: Überfütterung mit besonders eiweißhaltigen Futtermitteln und zu großen Mengen Getreide /Kraftfutter (Fütterungsrehe), bei dicken Ponys z.B. tritt sie auf durch nitrat- und eiweißreiches Futter, insbesondere gedüngtes, junges Gras und/oder wenn das Gras einen zu hohen Anteil an jungem Klee oder Wiesenschaumkraut enthält, Allergien, anstrengende Arbeit auf zu hartem Boden (Belastungsrehe), zu wenig Bewegung, hormonelle Ursachen, Blutvergiftung, Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, die Folge von Nachgeburtsverhalten (Geburtsrehe) etc.

Symptome: eine auffällig verstärkte Pulsation an der Fesselarterie, die Hufe können heiß (häufig der Fall) aber auch normal temperiert sein, charakteristisch ist die Körperhaltung, hier versucht das Pferd das Gewicht von der Hufzehe auf den Trachtenbereich zu verlagern, meist sind die Vorderhufe betroffen, die Vorderfüße werden weit vorgestellt, die Hinterfüße unter den Bauch gesetzt, der Huf ist bei Beklopfen schmerzhaft, geschwollener Kronrand, steifer Gang, Temperaturanstieg um 1-2 Grad, oft Knollenbildung, wesentlich erhöhter Puls, Dickerwerden des Zehenrandes, das Hinlegen und Aufstehen erfolgt langsam und bereitet Probleme, deutliche Lahmheit, bei längerer Entzündung entstehen tiefe Rillen rings um den Huf.

Die Behandlung kann sowohl durch Homöopathie als auch durch Akupunktur und/oder Laserakupunktur unterstützt werden.
Wichtig ist, sofort beim Auftreten der ersten Entzündungszeichen zu handeln !
Eine wirkungsvolle Therapieform bei akuter sowie bei chronischer Hufrehe ist z. B. die Blutegeltherapie, welche ich bereits in solchen Fällen mehrfach eingesetzt habe, aber auch die Bioresonanztherapie ist eine Alternative.

Es gibt mehrere Möglichkeiten der Behandlung, für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!